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Mission Energiewende: Der Klima-Podcast | Karpfen: Heimischer Fisch, gutes Gewissen

26:41
 
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Karpfen: Ein Fisch von hier

Fisch gehört für viele Menschen in Deutschland zu Weihnachten und zum Jahreswechsel dazu. Für viele andere sind Überfischung und Umweltschäden durch Aquakulturen und Schleppnetze Gründe, um auf Fisch zu verzichten. Aspekte, die beim Karpfen keine Rolle spielen: Den Karpfen finden selbst Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace gut. Das liegt unter anderem an den kurzen Transportwegen und an der Haltung. Karpfen sind Allesfresser, sie ernähren sich von Schnecken, Muscheln, Würmern und Insekten. Wenn es davon im Wasser nicht mehr genug gibt, können Karpfen auf Getreide ausweichen. Das bedeutet, sie müssen nicht zusätzlich mit Fischmehl gefüttert werden, wie es in Aquakulturen häufig Standard ist.

Die zwei größten und traditionsreichsten Regionen in Deutschland für die Karpfenteichwirtschaft befinden sich in Bayern und Sachsen. In der Lausitz gehören sie zum UNESCO Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Hier bewirtschaften verschiedene Familien Teiche mit einer Fläche von insgesamt etwa 5.000 Hektar. Einer von ihnen ist der Teichwirt Karsten Tusche, er arbeitet mit seinem Team auf 260 Hektar. Die Teichwirtschaft in der Lausitz geht bis aufs 13./ 14. Jahrhundert zurück:

Über die Jahrzehnte haben sie eine bestimmte Landschaft geprägt, die mit den Schilfgürteln und den sich anschließenden Auenlandschaften sehr artenreich ist und außerdem Wasser speichert.

Kleine, natürliche Kläranlagen

Welche Rolle Teiche für den Nährstoffhaushalt einer Region spielen, das erforscht Dr. Uwe Brämick im Forschungsprojekt TeichLausitz. Er untersucht mit seinem Team, welchen Einfluss die Bewirtschaftungsform eines Karpfenteiches darauf hat, wie viele Nährstoffe in der umliegenden Landschaft landen. Je weniger Nährstoffe, desto besser:

Das Wasser für die Karpfenteiche stammt aus umliegenden Gewässern und den Böden der Landschaft. Durch Landwirtschaft, Viehwirtschaft, aber auch durch Reinigungs- und Kläranlagen gelangen Nährstoffe hinein. Während der Aufzucht nehmen Karpfen diese Nährstoffe aus dem Wasser auf und verarbeiten sie. Zum Ende der Aufzucht sind weniger Nährstoffe im Wasser, als zuvor. Das macht die Karpfenteiche zu natürlichen Kläranlagen, erzählt Uwe Brämick im Podcast.

Wie kommt der Karpfen vom Teich auf den Teller und welchen Beitrag leistet die Teichwirtschaft zum Umweltschutz? Darüber sprechen in dieser Folge von „Mission Energiewende“ detektor.fm-Redaktionsleiterin Ina Lebedjew und Sara-Marie Plekat. Sie war dafür im Landkreis Görlitz und hat dort den Teichwirt Dr. Karsten Tusche besucht. Dr. Uwe Brämick vom Institut für Binnenfischerei in Potsdam gibt darüber hinaus Einblicke in die aktuelle Forschung.

Anmerkung der Redaktion
Auf Hinweis eines Hörers ergänzen wir folgende Einschätzung aus dem Fischratgeber des WWF: „Jede Aquakultur und Fischerei hat Auswirkungen auf die Umwelt. Eine pflanzliche Ernährung weist den besten ökologischen Fußabdruck auf.“

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Fisch gehört für viele Menschen in Deutschland zu Weihnachten und zum Jahreswechsel dazu. Für viele andere sind Überfischung und Umweltschäden durch Aquakulturen und Schleppnetze Gründe, um auf Fisch zu verzichten. Aspekte, die beim Karpfen keine Rolle spielen: Den Karpfen finden selbst Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace gut. Das liegt unter anderem an den kurzen Transportwegen und an der Haltung. Karpfen sind Allesfresser, sie ernähren sich von Schnecken, Muscheln, Würmern und Insekten. Wenn es davon im Wasser nicht mehr genug gibt, können Karpfen auf Getreide ausweichen. Das bedeutet, sie müssen nicht zusätzlich mit Fischmehl gefüttert werden, wie es in Aquakulturen häufig Standard ist.

Die zwei größten und traditionsreichsten Regionen in Deutschland für die Karpfenteichwirtschaft befinden sich in Bayern und Sachsen. In der Lausitz gehören sie zum UNESCO Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Hier bewirtschaften verschiedene Familien Teiche mit einer Fläche von insgesamt etwa 5.000 Hektar. Einer von ihnen ist der Teichwirt Karsten Tusche, er arbeitet mit seinem Team auf 260 Hektar. Die Teichwirtschaft in der Lausitz geht bis aufs 13./ 14. Jahrhundert zurück:

Über die Jahrzehnte haben sie eine bestimmte Landschaft geprägt, die mit den Schilfgürteln und den sich anschließenden Auenlandschaften sehr artenreich ist und außerdem Wasser speichert.

Kleine, natürliche Kläranlagen

Welche Rolle Teiche für den Nährstoffhaushalt einer Region spielen, das erforscht Dr. Uwe Brämick im Forschungsprojekt TeichLausitz. Er untersucht mit seinem Team, welchen Einfluss die Bewirtschaftungsform eines Karpfenteiches darauf hat, wie viele Nährstoffe in der umliegenden Landschaft landen. Je weniger Nährstoffe, desto besser:

Das Wasser für die Karpfenteiche stammt aus umliegenden Gewässern und den Böden der Landschaft. Durch Landwirtschaft, Viehwirtschaft, aber auch durch Reinigungs- und Kläranlagen gelangen Nährstoffe hinein. Während der Aufzucht nehmen Karpfen diese Nährstoffe aus dem Wasser auf und verarbeiten sie. Zum Ende der Aufzucht sind weniger Nährstoffe im Wasser, als zuvor. Das macht die Karpfenteiche zu natürlichen Kläranlagen, erzählt Uwe Brämick im Podcast.

Wie kommt der Karpfen vom Teich auf den Teller und welchen Beitrag leistet die Teichwirtschaft zum Umweltschutz? Darüber sprechen in dieser Folge von „Mission Energiewende“ detektor.fm-Redaktionsleiterin Ina Lebedjew und Sara-Marie Plekat. Sie war dafür im Landkreis Görlitz und hat dort den Teichwirt Dr. Karsten Tusche besucht. Dr. Uwe Brämick vom Institut für Binnenfischerei in Potsdam gibt darüber hinaus Einblicke in die aktuelle Forschung.

Anmerkung der Redaktion
Auf Hinweis eines Hörers ergänzen wir folgende Einschätzung aus dem Fischratgeber des WWF: „Jede Aquakultur und Fischerei hat Auswirkungen auf die Umwelt. Eine pflanzliche Ernährung weist den besten ökologischen Fußabdruck auf.“

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