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Erste Germanistik-Professorin Deutschlands: Agathe Lasch

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Die am 04.07.1879 geborene Lasch setzt sich für eine freie Wissenschaft ein - gegen alle Hindernisse, die ihr als Frau und Jüdin im frühen 20. Jahrhundert begegnen.


Agathe Lasch erblickt in Berlin das Licht der Welt, als eines von fünf Kindern einer jüdischen Familie. Agathe wird - wie zwei ihrer Schwestern - Turnlehrerin. Doch schnell stellt sie fest: Das reicht ihr intellektuell nicht. Sie ist hungrig nach Wissen und vor allem nach Produktivität.
1906 legt sie in Berlin die Abiturprüfung ab, will studieren. Doch das dürfen Frauen in Preußen zu der Zeit nicht. Also immatrikuliert sie sich in Heidelberg. Schon 1909 wird Lasch mit einer Studie über die "Geschichte der Schriftsprache in Berlin bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts" promoviert. Ein Jahr später erscheint die Doktorarbeit in erweiterter Form als Buch. Die Resonanz in Fachkreisen ist überwältigend. Eine Stelle im deutschen Wissenschaftsbetrieb aber bleibt Agathe Lasch verwehrt.
Anders in den USA. Dort arbeitet sie sechs Jahre am Frauencollege Bryn Mawr in Pennsylvania. 1914 bringt sie die "Mittelniederdeutsche Grammatik" heraus, bis heute ein Grundlagenwerk zur Erforschung des Mittelniederdeutschen.
1917 zieht sie zurück nach Deutschland, arbeitet zunächst in Hamburg als "wissenschaftliche Hilfsarbeiterin". 1923 wird ihr an der Hamburger Universität als erster Frau der Professorentitel verliehen - eine Ehre ohne Konsequenzen, denn den Ruf auf eine Professorenstelle bekommt sie erst im Dezember 1926.
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten ändert sich aber auch das Leben Agathe Laschs. 1934 muss sie ihren Posten räumen und darf als Jüdin bald auch die Universität nicht mehr betreten. Im Juli 1942 werden Agathe Lasch und ihre beiden Schwestern nach Riga deportiert und dort am 18. August 1942 ermordet.
In diesem Zeitzeichen erzählt Heide Soltau:

  • Was Agathe Lasch mit dem "Hamburgischen Wörterbuch" zu tun hat,
  • warum sie als Professorin kaum Zeit für eigene Forschungen findet,
  • dass Lasch für ihre Studierenden zuweilen nicht nur ein offenes Ohr, sondern auch eine offene Geldbörse hat,
  • dass die Stadt Hamburg seit 1991 den Agathe-Lasch-Preis verleiht.

Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartnerinnen:
  • Christine M. Kaiser (Publizistin)
  • Ingrid Schröder (Professorin)
  • Christine M. Kaiser: Agathe Lasch. Erste Germanistikprofessorin Deutschlands. Berlin 2007
  • Mirko Nottscheid u.a. (Hrsg.): Die Germanistin Agathe Lasch. Aufsätze zu Leben, Werk und Wirkung. Nordhausen 2009
  • Ingrid Schröder: Agathe Lasch - die erste Professorin der Universität Hamburg. In: Respekt! Frauen verändern Wissenschaft an der Universität Hamburg. Norderstedt 2019
  • Ingrid Schröder: In honorem Agathe Lasch. In: Literatur im niederdeutschen Sprachraum (1200-1600). (im Erscheinen)

Weiterführende Links:

Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?
Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de
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Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.
Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Heide Soltau
Redaktion: Carolin Rückl und Frank Zirpins
Technik: Nicolas Dohle

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Agathe Lasch erblickt in Berlin das Licht der Welt, als eines von fünf Kindern einer jüdischen Familie. Agathe wird - wie zwei ihrer Schwestern - Turnlehrerin. Doch schnell stellt sie fest: Das reicht ihr intellektuell nicht. Sie ist hungrig nach Wissen und vor allem nach Produktivität.
1906 legt sie in Berlin die Abiturprüfung ab, will studieren. Doch das dürfen Frauen in Preußen zu der Zeit nicht. Also immatrikuliert sie sich in Heidelberg. Schon 1909 wird Lasch mit einer Studie über die "Geschichte der Schriftsprache in Berlin bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts" promoviert. Ein Jahr später erscheint die Doktorarbeit in erweiterter Form als Buch. Die Resonanz in Fachkreisen ist überwältigend. Eine Stelle im deutschen Wissenschaftsbetrieb aber bleibt Agathe Lasch verwehrt.
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1917 zieht sie zurück nach Deutschland, arbeitet zunächst in Hamburg als "wissenschaftliche Hilfsarbeiterin". 1923 wird ihr an der Hamburger Universität als erster Frau der Professorentitel verliehen - eine Ehre ohne Konsequenzen, denn den Ruf auf eine Professorenstelle bekommt sie erst im Dezember 1926.
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten ändert sich aber auch das Leben Agathe Laschs. 1934 muss sie ihren Posten räumen und darf als Jüdin bald auch die Universität nicht mehr betreten. Im Juli 1942 werden Agathe Lasch und ihre beiden Schwestern nach Riga deportiert und dort am 18. August 1942 ermordet.
In diesem Zeitzeichen erzählt Heide Soltau:

  • Was Agathe Lasch mit dem "Hamburgischen Wörterbuch" zu tun hat,
  • warum sie als Professorin kaum Zeit für eigene Forschungen findet,
  • dass Lasch für ihre Studierenden zuweilen nicht nur ein offenes Ohr, sondern auch eine offene Geldbörse hat,
  • dass die Stadt Hamburg seit 1991 den Agathe-Lasch-Preis verleiht.

Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartnerinnen:
  • Christine M. Kaiser (Publizistin)
  • Ingrid Schröder (Professorin)
  • Christine M. Kaiser: Agathe Lasch. Erste Germanistikprofessorin Deutschlands. Berlin 2007
  • Mirko Nottscheid u.a. (Hrsg.): Die Germanistin Agathe Lasch. Aufsätze zu Leben, Werk und Wirkung. Nordhausen 2009
  • Ingrid Schröder: Agathe Lasch - die erste Professorin der Universität Hamburg. In: Respekt! Frauen verändern Wissenschaft an der Universität Hamburg. Norderstedt 2019
  • Ingrid Schröder: In honorem Agathe Lasch. In: Literatur im niederdeutschen Sprachraum (1200-1600). (im Erscheinen)

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