Feuilletonistische Exkursionen ins innerste Bayern und radiophone Fernblicke über den Tellerrand: von der Geschichte der kleinen Leute bis zur großen Politik, vom Brauchtum bis zur Avantgarde. Wir nehmen Klischees aufs Korn und Witze ernst, pflegen die Kunst des Derbleckens und setzen auf Selbstironie statt auf Selbstbeweihräucherung. Es ist uns ein Vergnügen, Sie nicht unter Ihrem Niveau zu unterhalten!
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NATO-Doppelbeschluss: Frieden schaffen mit noch mehr Waffen
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Manage episode 455064685 series 2079429
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Die Entscheidung vom 12.12.1979 folgt der alten römischen Logik: Willst du Frieden, bereite den Krieg vor. Die Bundesregierung zerbricht auch an der Frage der Stationierung von Atomraketen.
In diesem Zeitzeichen erzählt Michael Reinartz:
- welcher deutsche Politiker der Initiator des NATO-Doppelbeschlusses ist,
- weshalb die Doppelbeschluss-Idee zur Zerreißprobe für die Regierungspartei SPD wird,
- welcher CDU-Politiker die Pazifisten für Auschwitz verantwortlich macht,
- wie die Sowjetunion auf die NATO-Entscheidung reagiert.
Mitte der 1970er-Jahre sind SS-20 Raketen sowjetischer Bauart auf Mitteleuropa gerichtet. Mit der Stationierung dieser Atomraketen hat die Sowjetunion die Statik im "Gleichgewicht des Schreckens" grundlegend verändert. Und das mitten in der Phase einer vorsichtigen Annäherung von Ost und West: Es gibt Abrüstungsverhandlungen und die Anstrengungen im Zuge der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa.
Am 12. Dezember 1979 treffen sich die Außen- und Verteidigungsminister der NATO-Mitgliedstaaten und entscheiden sich für die atomare "Nachrüstung". Auf einer Sondersitzung in Brüssel beschließen sie die Stationierung von 108 Pershing-II-Raketen und 464 bodengestützten Marschflugkörpern in Westeuropa - falls die Sowjetunion ihre Mittelstreckenraketen nicht zurückzieht.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
- Holger Mey (Politik-Professor, Gründer des Instituts für strategische Analysen in Bonn)
- Dr. Corinna Hauswedell (Historikerin, Friedens- und Konfliktforscherin)
- Wolfgang Niedecken (Künstler, Musiker, Frontmann der Kölsch-Rockgruppe BAP)
- Philipp Gasssert, Tim Geiger, Hermann Wentker (Hrsg.): Zweiter Kalter Krieg und Friedensbewegung - Der NATO-Doppelbeschluss in deutsch-deutscher und internationaler Perspektive. München 2011
- Erich Vad: Abschreckend oder erschreckend? Europa ohne Sicherheit. Frankfurt am Main 2024
- Holger H. Mey: Deutsche Sicherheitspolitik 2030. Frankfurt am Main 2001
Weiterführende Links:
- Planet-Wissen: Kalter Krieg
- Zeitzeichen 12.04.1957: Göttinger Manifest deutscher Wissenschaftler gegen Atombewaffnung
- Stichtag April 1958: Erster Ostermarsch von Atomwaffengegnern in London
- ARD-Morgenmagazin: Bundestag billigt 1983 Stationierung von Atomraketen und Marschflugkörpern
Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?
Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de
Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens!
Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.
Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Michael Reinartz
Redaktion: Christoph Tiegel und Frank Zirpins
Technik: Sophie Weber
663 episódios
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In diesem Zeitzeichen erzählt Michael Reinartz:
- welcher deutsche Politiker der Initiator des NATO-Doppelbeschlusses ist,
- weshalb die Doppelbeschluss-Idee zur Zerreißprobe für die Regierungspartei SPD wird,
- welcher CDU-Politiker die Pazifisten für Auschwitz verantwortlich macht,
- wie die Sowjetunion auf die NATO-Entscheidung reagiert.
Mitte der 1970er-Jahre sind SS-20 Raketen sowjetischer Bauart auf Mitteleuropa gerichtet. Mit der Stationierung dieser Atomraketen hat die Sowjetunion die Statik im "Gleichgewicht des Schreckens" grundlegend verändert. Und das mitten in der Phase einer vorsichtigen Annäherung von Ost und West: Es gibt Abrüstungsverhandlungen und die Anstrengungen im Zuge der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa.
Am 12. Dezember 1979 treffen sich die Außen- und Verteidigungsminister der NATO-Mitgliedstaaten und entscheiden sich für die atomare "Nachrüstung". Auf einer Sondersitzung in Brüssel beschließen sie die Stationierung von 108 Pershing-II-Raketen und 464 bodengestützten Marschflugkörpern in Westeuropa - falls die Sowjetunion ihre Mittelstreckenraketen nicht zurückzieht.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
- Holger Mey (Politik-Professor, Gründer des Instituts für strategische Analysen in Bonn)
- Dr. Corinna Hauswedell (Historikerin, Friedens- und Konfliktforscherin)
- Wolfgang Niedecken (Künstler, Musiker, Frontmann der Kölsch-Rockgruppe BAP)
- Philipp Gasssert, Tim Geiger, Hermann Wentker (Hrsg.): Zweiter Kalter Krieg und Friedensbewegung - Der NATO-Doppelbeschluss in deutsch-deutscher und internationaler Perspektive. München 2011
- Erich Vad: Abschreckend oder erschreckend? Europa ohne Sicherheit. Frankfurt am Main 2024
- Holger H. Mey: Deutsche Sicherheitspolitik 2030. Frankfurt am Main 2001
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- Zeitzeichen 12.04.1957: Göttinger Manifest deutscher Wissenschaftler gegen Atombewaffnung
- Stichtag April 1958: Erster Ostermarsch von Atomwaffengegnern in London
- ARD-Morgenmagazin: Bundestag billigt 1983 Stationierung von Atomraketen und Marschflugkörpern
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