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Seelenlose Hommage: „Nosferatu – Der Untote“: Zahnloses Horror-Remake eines Stummfilmklassikers

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In „Nosferatu“ adaptierte Friedrich Wilhelm Murnau 1922 Bram Stokers Novelle „Dracula" für das Kino. Murnaus Bilder waren kraftvoll und poetisch und erschütterten das Unterbewusste des Publikums: Der Film wurde zum Klassiker und löste eine ganze Welle von Horrorfilmen aus. Ähnliches wird man, bei allem Respekt, in 50 oder 100 Jahren über Robert Eggers Remake „Nosferatu – Der Untote“ wohl nicht behaupten können. Dafür ist das Original vielleicht einfach zu stark.

Zu großer Respekt vor dem eigenen Lieblingsfilm

Vor allem aber ist dieser neue Film selbst viel zu respektvoll. Regisseur Robert Eggers, in dem manche den Begründer des „Art-Horror"-Booms erkennen, erstarrt hier allzu sehr in Ehrfurcht vor seinem erklärten Lieblingsfilm, den er im Alter von acht Jahren erstmals gesehen haben will.

Murnaus Stummfilm erweitert um Farbe und Ton

Eggers' „Nosferatu“ ist ein in seiner Erzählung über weite Strecken haargenaues Remake des Murnau-Films, erweitert um Farbe und Ton. „Nosferatu – Der Untote“ ist ein gut gemachter, technisch perfekter Film. Aber es ist kein Film, der das große Vorbild an irgendeiner Stelle erweitert, überschreitet oder gar konterkariert. Ihm fehlt die Seele und die Poesie, das Ungreifbare, das große Filme unvergesslich macht.

Nur eine seelenlose Hommage

Damit verrät „Nosferatu – Der Untote“ einiges über den herrschenden Zeitgeist: zum einen über ein Kino, das selbst in seinen ehrgeizigeren Teilen künstlerisch wenig wagt und das sich lieber beflissen auf vertrauten Bahnen bewegt. Wo die schlichteren Gemüter mit der x-ten Marvel-Variante abgespeist werden, bekommt die Arthouse-Fraktion eben einen „Nosferatu“, der es bei der Hommage belässt, aber weder ernsthaft schockiert, noch das große Vorbild infrage stellt.

Klischeebild von Osteuropa

In Eggers' historistischer Herangehensweise liegt aber noch ein zweites, beunruhigenderes Element: Schon Murnaus Zeitgenossen bemerkten ein klischiertes Bild Osteuropas, das schmutzig, gefährlich, ein bisschen pervers, höchst mysteriös und entweder von Idioten oder von Monstern bevölkert erscheint. Und „das Fremde“ war in Nosferatu 1922 ausschließlich mit Krankheit und Tod konnotiert, nicht ohne Untertöne, die Manchen gar antisemitisch schienen. Auch diese Bilder werden von Eggers' Adaptation getreulich reproduziert, aber nie gebrochen. Zumindest in dieser Hinsicht wendet sich die beflissene Verehrerhaltung gegen den Film selbst.

Trailer „Nosferatu - Der Untote“, ab 2.1. im Kino

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In „Nosferatu“ adaptierte Friedrich Wilhelm Murnau 1922 Bram Stokers Novelle „Dracula" für das Kino. Murnaus Bilder waren kraftvoll und poetisch und erschütterten das Unterbewusste des Publikums: Der Film wurde zum Klassiker und löste eine ganze Welle von Horrorfilmen aus. Ähnliches wird man, bei allem Respekt, in 50 oder 100 Jahren über Robert Eggers Remake „Nosferatu – Der Untote“ wohl nicht behaupten können. Dafür ist das Original vielleicht einfach zu stark.

Zu großer Respekt vor dem eigenen Lieblingsfilm

Vor allem aber ist dieser neue Film selbst viel zu respektvoll. Regisseur Robert Eggers, in dem manche den Begründer des „Art-Horror"-Booms erkennen, erstarrt hier allzu sehr in Ehrfurcht vor seinem erklärten Lieblingsfilm, den er im Alter von acht Jahren erstmals gesehen haben will.

Murnaus Stummfilm erweitert um Farbe und Ton

Eggers' „Nosferatu“ ist ein in seiner Erzählung über weite Strecken haargenaues Remake des Murnau-Films, erweitert um Farbe und Ton. „Nosferatu – Der Untote“ ist ein gut gemachter, technisch perfekter Film. Aber es ist kein Film, der das große Vorbild an irgendeiner Stelle erweitert, überschreitet oder gar konterkariert. Ihm fehlt die Seele und die Poesie, das Ungreifbare, das große Filme unvergesslich macht.

Nur eine seelenlose Hommage

Damit verrät „Nosferatu – Der Untote“ einiges über den herrschenden Zeitgeist: zum einen über ein Kino, das selbst in seinen ehrgeizigeren Teilen künstlerisch wenig wagt und das sich lieber beflissen auf vertrauten Bahnen bewegt. Wo die schlichteren Gemüter mit der x-ten Marvel-Variante abgespeist werden, bekommt die Arthouse-Fraktion eben einen „Nosferatu“, der es bei der Hommage belässt, aber weder ernsthaft schockiert, noch das große Vorbild infrage stellt.

Klischeebild von Osteuropa

In Eggers' historistischer Herangehensweise liegt aber noch ein zweites, beunruhigenderes Element: Schon Murnaus Zeitgenossen bemerkten ein klischiertes Bild Osteuropas, das schmutzig, gefährlich, ein bisschen pervers, höchst mysteriös und entweder von Idioten oder von Monstern bevölkert erscheint. Und „das Fremde“ war in Nosferatu 1922 ausschließlich mit Krankheit und Tod konnotiert, nicht ohne Untertöne, die Manchen gar antisemitisch schienen. Auch diese Bilder werden von Eggers' Adaptation getreulich reproduziert, aber nie gebrochen. Zumindest in dieser Hinsicht wendet sich die beflissene Verehrerhaltung gegen den Film selbst.

Trailer „Nosferatu - Der Untote“, ab 2.1. im Kino

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